Die Stadtteil-Historiker von Bürgerstiftung Duisburg und GLS Treuhand haben ihre Arbeit aufgenommen. Den Anfang unserer Portraitreihe macht Jonas Krüning, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Universität Düsseldorf. Er untersucht das Siegfried-Denkmal am Ehrenfriedhof auf dem Kaiserberg, das eine wechselhafte Rezeptionsgeschichte aufweisen kann.

Bei unserem Pressegespräch vor Ort erläuterte Jonas Krüning, wie der Siegfried als Figur der Nibelungensage seit jeher von nationalistischen Kräften für deren Propaganda eingesetzt wurde. So war das Standbild während des Dritten Reiches ein Ehrenmal, an dem am Volktrauertag hiesige und nationale NS-Größen ihre Botschaften verkündeten, umgeben von zahlreichen Kindern, die es auf den Krieg einzuschwören galt.
In den siebziger Jahren wandelte sich die öffentliche Wahrnehmung durch die Friedensbewegung zu einem Standbild als Mahnmal, das durch die umliegenden Gräber von der Grausamkeit des Kriegs zeugte.
Das Gedenken der Toten und das Trauern stand im Mittelpunkt.
In den letzten Jahrzehnten wurde der Siegfried immer wieder von linken wie rechten Kräften heimgesucht: Erstere beschmierten ihn mit Farbe und Schriftzügen, letztere hielten nationalistische Versammlungen mit Beschwörung des germanischen Heldenkultes ab.
Die Forschungen von Jonas Krüning sind spannend, wissenschaftlich fundiert und anschaulich zugleich. Wir freuen uns, ihn bei seiner Arbeit und bei der Präsentation am Ende des Stipendiums begleiten zu dürfen.

Weitere Informationen zu den Stadtteil-Historikern finden Sie hier.